Sich durchsetzen

Wer immer nachgibt, wird irgendwann nicht mehr ernst genommen. Durchsetzungsvermögen ist wichtig, bei der Arbeit im Team, in der Mitarbeiterführung, im Umgang mit Geschäftspartnern und auch in der Familie. Sich durchzusetzen kann möglicherweise schwer fallen, aber es kann auch geübt werden.

Was genau heißt denn nun Durchsetzungsvermögen? Es ist die Fähigkeit, die eigene Meinung, Vorstellung oder Idee zu verteidigen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und diese auch gegen einen Widerstand des Gegenübers zu verteidigen. Das macht es oft schwierig. Denn es soll nicht heißen – die eigene Meinung mit aller Gewalt durchzusetzen, gegen jede Logik als „Macht des Stärkeren“. Im Alltag geht es stets um die schwierige, aber wichtige Balance zwischen Durchsetzen aber auch gegebenenfalls um Nachgeben. Es geht darum, von Fall zu Fall entscheiden zu können, ob es sinnvoll ist, sich durchzusetzen oder nicht.

Die Fähigkeit zum Durchsetzungsvermögen kann jeder für sich selbst stärken. Mit Geduld und einigen Tipps können Veränderungen bewirkt werden. So ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, was genau denn das eigene Ziel, die eigene Meinung ist. Dann lassen sich auch vernünftige Argumente finden und damit kann überzeugt werden. Klare deutliche Aussagen sind im Weiteren genauso unerlässlich wie der gute Ton beim Sprechen, das gute Zuhören und das richtige Auftreten. Ein respektvoller Umgang gehört immer dazu, wie in allen anderen Situationen des Lebens auch. So kann ein gesundes, ausgeglichenes Durchsetzungsvermögen gelingen und ein Gewinn für das Privat- und Berufsleben gleichermaßen sein mit beruflichem Erfolg und mehr Zufriedenheit. Und daraus wiederum wächst mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 3. März 2012