Alle Jahre wieder

Es ist wieder soweit – Weihnachten steht vor der Tür. Inzwischen sind hoffentlich die Vorbereitungen abgeschlossen, die Einkäufe getätigt und vielleicht sogar schon die Geschenke schön verpackt. Denn neben der wichtigen Frage, „was machen wir Weihnachten?“, gibt es das meiste Kopfzerbrechen darüber, was wem geschenkt wird. Was schenke ich meiner Mutter? Was meinem Mann oder Enkelkind?

Weihnachten – eine Zeit der Stille und Besinnung, bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen, so ein unbekannter Verfasser. Und nach diesem „müssen“, richten wir uns oftmals. Viel Zeit und Aufwand betreiben wir mit dem Geschenkekaufen. Denn es gibt immer eine Vielzahl von Möglichkeiten.

Wenn es um Geschenke für Enkelkinder, Patenkinder oder Kinder von Freunden geht, sollte dies immer in Rücksprache mit den Eltern geschehen. Sonst fühlen sie sich möglicherweise übergangen oder in ihrer Erziehung untergraben. Das kann der Fall sein, wenn Tanten oder Großeltern Geschenke auswählen, die die Eltern selbst nicht kaufen würden oder gar ablehnen. Es führt in vielen Familien zu Streitigkeiten und die Freude ist für alle dahin. Auch zum Beispiel abweichende Vorstellungen vom Wert der Geschenke stören möglicherweise entspannte Familienfeste.

Natürlich stehen bei der Suche und Auswahl eines Geschenks Wünsche der Enkel, Neffen und Nichten im Vordergrund. Haben sie sich etwas Konkretes gewünscht, fällt die Auswahl leichter. Auch im Laufe der Zeit werden sie über ihre Wünsche, Interessen und Hobbys von sich aus gesprochen haben. Damit das Richtige ausgewählt wird, sollte dann mit den Eltern gesprochen werden. So ist eine für alle angemessene Lösung zu finden und es steht nicht plötzlich ein Bobbycar unter dem Weihnachtsbaum, das die Eltern immer abgelehnt haben. Viel Freude beim Schenken und frohe Weihnachten!


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 22. Dezember 2012