Der Job nervt

Schon Sonntagabend macht der Gedanke an die Arbeit am Montag schlechte Laune? Die Arbeit wird immer mehr, die Atmosphäre im Betrieb wird immer angespannter? Oder der neue Chef „krempelt alles um“, das Bisherige zählt nicht mehr? Oder Endlos-Besprechungen kosten viel Arbeitszeit, bringen jedoch keine angemessenen Ergebnisse? Es gibt viele Gründe, diese oder zahlreiche weitere, weshalb die Arbeit nervt. Manchmal können Homeoffice-Tage etwas Entlastung bringen. Auf Dauer bringen sie die Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle meistens jedoch nicht zurück.

Die Freude an der Arbeit ist Vergangenheit geworden, der Frust gewachsen und schließlich kann die Arbeit sogar krank machen. Spätestens dann ist Eigeninitiative gefragt, um für sich selbst herauszufinden, was genau zum Frust führt und wie Abhilfe geschaffen werden kann. Denn wir verbringen viel Zeit des Tages mit der Arbeit, im Betrieb oder im Büro.

Jetzt ist die Zeit der kritischen Fragen gekommen, damit Veränderungen angefasst oder eingeleitet werden können. Ist vielleicht eine Versetzung in eine andere Abteilung oder auf eine andere Stelle eine Möglichkeit? Oder hilft eine Weiterbildung? Kommt eine Teilzeitstelle in Frage statt der bisherigen Vollzeittätigkeit? Gibt es Überforderung oder Unterforderung? Gibt es Ungerechtigkeiten bei der Arbeitsverteilung? Ist das Einkommen angemessen hoch? Oder sollte eine Nebentätigkeit gesucht werden? Aktives Handeln ist gefragt, wenn diese Gründe gegeben sind.

Gespräche mit den Vorgesetzten oder der Mitarbeitervertretung sollten folgen, damit Veränderungen eingeleitet werden können. Die Ergebnisse der Gespräche werden entweder neue Möglichkeiten und neue Energie für die Arbeit bringen. Oder es wird die Erkenntnis reifen, dass die bisherige Arbeitsstelle aufgegeben werden sollte. Manchmal ist ein Neuanfang notwendig, eine neue Arbeitsstelle soll es werden oder eine eigene Existenz soll aufgebaut werden. Denn die Arbeit sollte zufriedenstellen und gesund erhalten.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht am Donnerstag 4. April 2024