Motivation finden

„Eigentlich wollte ich mir keinen Weihnachtsstress machen“ oder „ich müsste eigentlich viel mehr zum Sport gehen“. Solche oder ähnliche gute Vorsätze haben wir alle oftmals. Vor Weihnachten oder gerade zum Jahreswechsel nehmen wir uns vermehrt etwas vor. Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts Forsa wollen 60 Prozent der befragten Menschen im Jahr 2015 stressfreier leben, 55 Prozent mehr Sport treiben, 48 Prozent gesünder essen.

Jahr für Jahr haben Menschen gute Vorsätze, wollen etwas verändern. Aber nur die Hälfte der Befragten hielt bei ihren Vorhaben länger als drei Monate durch. Die meisten erinnerten sich gar nicht mehr, dass sie sich vorgenommen hatten, etwas für sich zum Positiven zu verändern. Woran liegt das nur, dass jedes Jahr die Vorsätze wieder verschwinden oder nicht umgesetzt werden?

Zunächst gilt es zu überprüfen, ob das Vorhaben tatsächlich ein ernstes ist. „Ich müsste eigentlich mehr Sport machen“, diese Formulierung zeigt schon, dass der Vorsatz im Prinzip sicher gut und richtig ist. Das „eigentlich“ zeigt aber auch, dass das Vorhaben halbherzig, nicht überzeugend, vielleicht sogar schon aufgegeben worden ist. Wozu habe ich Motivation, welchen Antrieb habe ich – das sind die ersten wichtigen Fragen, die geklärt werden sollten.

Dann folgt das richtige Formulieren der Vorsätze. Zum Beispiel: „ich werde zweimal wöchentlich zum Sport gehen“ oder „ich werde jeden Mittag in Ruhe essen“. Die Vorhaben sollten klar und präzise festgelegt werden, direkt ausführbar und realisierbar sein. Manchmal hilft auch ein Motivationsspruch beim Verwirklichen und Durchhalten. Er kann zusätzlich den eigenen Willen aufbauen und stärken. Oder helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden. Gegen den trägen Zeitgenossen mit viel Motivation in ein erfolgreiches Jahr 2015!


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 27. Dezember 2014