Besserwisser

Wir alle kennen sie - Besserwisser. Ob am Arbeitsplatz oder im Freundes- und Bekanntenkreis, überall sind sie zu finden. Auch in der Schule gab es vielleicht schon Besserwisser, denn die bestimmten Verhaltensweisen oder Aussagen dieser Personen sind altersunabhängig.

„Das stimmt jetzt aber nicht“ oder „was Sie gerade gesagt haben, ist falsch“ oder „ich erklär Dir das mal“ sind typische Aussagen von Besserwissern. Sie wollen ihr Wissen bekanntgeben, oftmals ungefragt. Sie wollen andere Menschen belehren, da sie davon ausgehen, dass die anderen kein so großes Wissen haben wie sie selbst. Sie wollen sich gerne als klugen Kopf darstellen und treten dabei überheblich auf. Gerne zeigen sie sich auch als Dauerredner und gerne auch besonders in Gemeinschaften mit zahlreichen Zuhörern. Da sie oft das letzte Wort haben oder empfinden, dass sie das größere Wissen haben, verstärkt sich die eigene Einschätzung von Großartigkeit und Genialität.

Besserwisser wirken zunächst selbstsicher und selbstbewusst. Dabei ist oftmals genau das Gegenteil der Fall. Die meisten Besserwisser sind unsicher und suchen durch ihre Art und die Selbstdarstellungen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Ein Zusammenleben mit Besserwissern im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis ist häufig nervig und kraftraubend. Auch im Arbeitsbereich sind Besserwisser-Kollegen oder Besserwisser-Chefs anstrengend und strapaziös. Deshalb ist es hilfreich, Besserwisser zügig zu erkennen und ihnen mit bestimmten Verhaltensweisen zu begegnen. Zum Beispiel sollte eine (lange) Diskussion vermieden und ein Ende einer Diskussion gesetzt werden. Besserwisser sind für Argumente meistens nicht aufgeschlossen. Ihnen geht es letztendlich ums Glänzen nicht um Aspekte oder Inhalte. In der Partnerschaft sollte mit Besserwissern immer wieder offen gesprochen werden, damit sich eine gleichberechtigte Beziehung entwickeln kann. Auch das kann wiederum anstrengend und kraftraubend werden, ist letztendlich für eine insgesamt zufriedenstellende Partnerschaft unerlässlich.



Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht am Dienstag 12. November 2024