Weltfrauentag

Heute ist internationaler Frauentag, so wie jedes Jahr am 8. März. Was vor dem Zweiten Weltkrieg begann – der Kampf um das Wahlrecht für Frauen – scheint heute eine Selbstverständlichkeit. Doch Anfang der 1900er Jahre musste zunächst darum der Kampf der Frauen beginnen und ein besonderer Tag begangen und gefeiert werden. Seit 1911 gibt es nun in Deutschland und vielen anderen Staaten weltweit diesen internationalen Tag. Es gab immer auch eine Wandel bei der Bedeutung und dem Verständnis für diesen Tag. Politische Einflüsse bestimmten ihn. Regime verboten ihn oder versuchten ihn für die eigenen Zwecke zu nutzen.

Seit Ende der 1960er Jahre ist er mit der Neuen Frauenbewegung wieder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit der Bundesrepublik gerückt. Der Kampf für die Verwirklichung der Gleichberechtigung begann, die im Grundgesetz garantiert wird. Und der Kampf um die Abschaffung des Paragraphen 218 – des Verbots eines Schwangerschaftsabbruchs. Die alte Tradition wurde neu belebt und hat bis heute immer wieder auf viele gesellschaftliche Themen und Probleme aufmerksam gemacht – Sicherung des Friedens, Kampf gegen Krieg, Aids, Gewalt gegen Frauen oder die Chancengleichheit.

1975 wurde durch die UNO schließlich festgelegt, dass dieser Tag jährlich zu begehen und ein bedeutender Tag ist. Er dient nach wie vor dem Gedenken an die Vorkämpferinnen des Frauenwahlrechts und für die Rechte der Frauen. Und er dient der Klarheit und Situationsbestimmung, so wie es die luxemburgische EU-Kommissarin, Viviane Reding, benannte, “solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben. Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen.”


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 8. März 2014